Was ist die Schufa und wieso erhält man keinen Handyvertrag?

Schufa, „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“, ist eine private Wirtschaftsauskunftei mit Sitz in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. In der Schufa-Datenbank werden über alle geschäftsfähigen Bundesbürger persönliche Daten sowie Informationen über ihr vertragliches Ausgabeverhalten gesammelt, gespeichert und rechnerisch mit dem Schufa-Score bewertet. Der theoretisch höchste Score sind hundert Prozent.

Je negativer die Eintragungen in der Schufa-Datenbank sind, um so niedriger ist der Score. Der wird von den Geschäftspartnern der Schufa zugrundegelegt, wenn sie die Bonität ihrer Kunden prüfen und bewerten.

Das ist beim Abschluss eines Handyvertrages der Fall. Der läuft üblicherweise über 24 Monate und hat mit Hardware, Software sowie mit der Nutzung des jeweiligen Handynetzes den Wert von einigen Tausend Euro. Mit diesem Betrag geht der Mobilfunkbetreiber in Vorleistung, indem er dem Handynutzer das Handy mit Hardware und Software überlässt und sich dazu verpflichtet, die vertraglich zugesagte Datenmenge bereitzustellen. Der Mobilfunkbetreiber kennt seinen Kunden weder persönlich noch dessen wirtschaftliche Situation.

Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, nimmt er Einblick in die Schufa-Datenbank. Dort sieht er auf einen Blick den Schufa-Score. Dessen in Prozenten ausgedrückter Wert gibt Aufschluss darüber, ob der Kunde aus geschäftlicher Sicht vertrauenswürdig ist. Bei einem mittleren oder niedrigen Score, das heißt ab etwa 80 Prozent und darunter, ist die Bonität nicht mehr so gut, dass der Mobilfunkhändler das Risiko eines Handyvertrages eingehen möchte. Wie es dann heißt, „… wird die Geschäftsverbindung aus Bonitätsgründen abgelehnt …“. Häufige Gründe für Negativeintragungen in der Schufa-Datenbank und für den sich daraus ergebenden schwachen Score sind Zahlungsprobleme, beispielsweise bei Kreditraten oder bei Telefonrechnungen für Festnetz beziehungsweise Mobilfunk.

Die Schufa ist wie ein Warnsystem unter den Händlern als Geschäftspartner. Wenn der eine von ihnen schlechte Erfahrungen mit dem Kunden gemacht hat, dann lässt er das Zahlungsproblem als Negativeintragung in der Schufa vermerken. Das sehen andere Schufa-Geschäftspartner, denen diese schlechte Erfahrung möglichst erspart bleiben soll.

Das ist der Hauptgrund, wenn ein Antrag des Kunden bei seinem örtlichen Mobilfunkanbieter auf Abschluss des Handyvertrages abgelehnt wird.

Da jeder Mobilfunkbetreiber eigene Richtlinien für seine Handyverträge hat, sollte sich der Kunde durch eine oder auch einige Absagen nicht entmutigen lassen. Heutzutage gibt es durchaus Möglichkeiten und Angebote, um ein Handy trotz Schufa, also auch mit einem niedrigen Schufa-Score, zu erhalten. Hier gilt der Grundsatz „Probieren geht über Studieren“.